Gebaeudehuelle 01-2021

66 gebäudehülle 01.21 betrieb+praxis betrieb + praxis digitalisierung noch immer herrscht häufig die Mei- nung vor, dass sich viele Handwerker mit der Digitalisierung schwertun. Doch dies stimmt so nicht, wie eine aktuelle und repräsentati- ve Studie imAuftrag des Digitalverbands Bit- kom und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) zeigt. Für die Studie wur- den deutschlandweit 502 Handwerksbetriebe unterschiedlicher Gewerke befragt. jeder zweite handwerksbetrieb nutzt digitale technologien Dazu einige Zahlen: Laut Studie setzt bereits jeder zweite Betrieb in Deutschland (53 Pro- zent) digitale Technologien oder Anwendun- gen ein. Dies entspricht einer Steigerung um acht Prozent gegenüber der Erhebung aus dem Jahr 2017, wo nur knapp 45 Prozent der deut- schen Handwerksbetriebe digitale Technolo- gien und Anwendungen einsetzten. Die stärks- te Verbreitung hat das sogenannte Cloud- Computing, das aktuell bereits 27 Prozent der Betriebe nutzen. Etwa jeder achte Handwerks- betrieb (13 Prozent) verwendet smarte Soft- wareprogramme, die zum Beispiel Arbeits- zeiten automatisch nach Projektstatus eintei- len. Zwölf Prozent nutzen Trackingsysteme, mit denen sich Maschinen oder Betriebsmit- tel nachverfolgen lassen. Eine vorausschauen- de Wartung, bei der mit Sensoren und Daten- analyse drohende Ausfälle von Anlagen früh- zeitig erkannt werden, hat bereits jeder zehnte Betrieb (zehn Prozent) im Einsatz. 3D-Tech- nologien (sieben Prozent), Drohnen (fünf Pro- zent) und Roboter (fünf Prozent) liegen hin- gegen aktuell auf einem relativ niedrigen Ni- veau, so weitere Erkenntnisse. Und auch bei der Kommunikation in Rich- tung Kunden und Lieferanten sind die meis- ten Betriebe inzwischen konsequent digital. Denn fast alle Handwerksbetriebe verfügen über eine eigene Homepage (97 Prozent), und Fotos: © Messe Düsseldorf / ctillmann Die Zukunft des Handwerks ist digital Die Digitalisierung ist nicht nur etwas für Start-ups oder Grossunternehmen. Genauso selbstverständlich gilt dies auch für die vielen Handwerksbetriebe. Der Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks (BIV) wird dieses Thema im Rahmen der vom 15. bis 18. Juni 2021 in Düsseldorf stattfindenden glasstec aufgreifen. rund 84 Prozent sind in Onlineverzeichnis- sen wie „Google Maps“ oder „Wer liefert was“ vertreten. Drei von zehn Betrieben (30 Pro- zent) sind sogar in sozialen Netzwerken wie Pinterest, Facebook, Instagram oder YouTube aktiv, wobei dies vor allem auf die größeren Unternehmen zutrifft. Bei Betrieben mit bis zu neun Mitarbeitern sind 25 Prozent in so- zialen Netzwerken präsent; bei Handwerks- unternehmen ab zehn Angestellten sind es mit 49 Prozent sogar fast doppelt so viele. Darüber hinaus ist jeder vierte Betrieb (23 Prozent) bei Bewertungsplattformen gelis- tet, und rund jeder sechste (14 Prozent) ist auf Onlineplattformen wie „MyHammer“ oder „Treatwell“ aktiv. programme für die internen abläufe Im Rahmen der Organisations- und Admi- nistrationsarbeit haben fast zwei Drittel der Nicht nur in der In- dustrie, sondern auch im Handwerk werden Produk- tionsprozesse und Betriebsabläufe im- mer digitaler. Wei- tere Impulse für diese Entwicklung wird die glasstec im Juni 2021 geben.

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