Fassade 6/2019
41 FASSADE 6/2019 ??? FASSADE: Was bzw. wer steckt hinter productsforbim? Dr. Kai Oberste-Ufer: Der Fachverband „Bauproduk- te Digital“ ist ein Zusammen- schluss von Herstellern un- ter dem Dach des Bundesver- bandes Bausysteme e.V., die das Thema Digitale Planung fest als Teil der eigenen Un- ternehmensstrategie begrei- fen. Gemeinsames Ziel ist es, für den BIM-Planungsprozess Daten zur Verfügung zu stel- len, die nutzbar, relevant und angemessen sind. Der Begriff „Praxistauglichkeit“ beschreibt hierbei den Ansatz am besten. Entstanden ist die Gruppe aus den Erfahrungen heraus, die viele Hersteller durch ihre Ar- beit im Bereich BIM gemacht haben. Zwar gibt es eine Viel- zahl an Aktivitäten im Bereich digitale Planung; diese kon- zentrieren sich aber größten- teils nur auf Planung, Errich- tung und Betrieb. Die Abläufe, die beim Hersteller ablaufen (müssen), werden zumeist nicht betrachtet. Dies wollten wir än- dern. FASSADE: Wie sind die Ziele? Dr. Kai Oberste-Ufer: Kurz- gesagt verfolgen wir drei Zie- le: Wissen teilen und Wissen gewinnen, die Zusammenar- beit zwischen den Unterneh- men fördern sowie praxistaug- liche Planungshilfen erarbeiten. Als Hersteller durchläuft man beim Thema BIM eine Lernkur- ve im eigenen Unternehmen. Und es gibt viele Probleme und Fragestellungen, die schon von anderen gelöst wurden oder wo gemeinsames Interesse besteht eine Antwort zu finden. Hier haben wir ein Workshop-Kon- zept entwickelt, bei dem exter- ne Referenten gemeinsam mit den Mitgliedern Themen bear- beiten und versuchen, Lösun- gen gemeinsam zu finden. So wollen wir mehr „Schub“ für ei- gene Projekte und Ideen geben. Dass BIM Zusammenarbeit – auch unter Herstellern – bedeu- tet, zeigen wir über Muster-Ge- bäude und -Prozesse. Hier wol- len wir verschiedene Gewerke als BIM-Lösung abbilden und zudem zeigen, wie wir als Her- steller den Planungsprozess in den verschiedenen Phasen un- terstützen. Grundlage sind Pla- nungshilfen und Standards wie eine einheitliche Türliste, die wir in Kooperation und Abstim- mung mit anderen Verbänden, Partnern und Kunden erarbei- ten. 3 Fragen an ... Dr. Kai Oberste-Ufer (Fachverband Bauprodukte Digital / productsforbim) Dr. Kai Oberste-Ufer. Foto: © Privat FASSADE: Wo liegen die Po- tenziale von BIM für die Bau- wirtschaft, insbesondere auch bezogen auf den Fassaden- markt? Dr. Kai Oberste-Ufer: Die Potenziale durch BIM für die Bauwirtschaft bzw. durch den Einzug der Digitalisierung ins Bauwesen sind natürlich groß. Wobei man auch hier nichts übertreiben sollte. Gerade beim Thema Gebäudehülle sehe ich einen großen Mehr- wert. Die Fassade wird immer komplexer, immer vernetz- ter und vereint zunehmend die Technik unterschiedlichs- ter Gewerke. Hier kann eine integrative Methode wie BIM durchaus helfen, die Komple- xität begreifbar, planbar und managebar zu machen. Erst durch die Reduzierung von Schnittstellen und die Verein- heitlichung von Daten im Zu- ge der BIM-Einführung wer- den hier die Abläufe deutlich effektiver. Foto: © ift Rosenheim Auf der Mitgliederversammlung des ift Rosenheim am 9. Okto- ber 2019 wurde der Beirat für die nächsten vier Jahre neu ge- wählt. Im Beirat sind alle wich- tigen Produktbereiche vertreten, um damit einen breiten Wis- sens- und Erfahrungsschatz zu nutzen. Die Hauptaufgabe sei- ner 15 Mitglieder besteht in der Beratung des Arbeits- und For- schungsprogramms des Insti- tuts. Das Institut für Fenster- technik e.V. ist ein Verein mit dem Ziel, Hersteller von Bau- elementen bei der Verbesserung von Technik und Produktqua- lität zu unterstützen. Der Vor- stand des Vereins wird durch ei- nen Beirat unterstützt, in dem Vertreter – ein ausgewogener Mix aus Herstellern, Wissen- schaft und Industrie aus allen Produktbereichen – ihr Know- how einbringen. Die operativen Aufgaben werden durch die ift Rosenheim GmbH erfüllt, die als international führende For- schungs-, Prüf- und Zertifizie- rungsstelle in über 70 Ländern tätig ist. › www.ift-rosenheim.de Neuer Beirat gewählt BRANCHE | Nachrichten + Personen Der neue Beirat des Instituts für Fenstertechnik e.V. V.l.n.r. hinten: G. Wortmeier, J. Wellendorf, G. Schwaiberger, H. Schmitz (Sprecher des Beirats), Prof. Dr. W. Heusler (stv. Sprecher des Beirats), S. Menck. V.l.n.r. vorn: K. Kress, Prof. M. Lange, Dr. R. Graf, H. Lüdke, M. Holz, D. Brüderl, Dr. M. Stöger. (Es fehlen: A. Dinkelborg und R. Stöckel.)
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