Fassade 6/2019
32 TECHNIK | Objekte FASSADE 6/2019 Das Ensemble besteht aus zwei Hauptbau- ten: Zum einen ein knalloranger Bau mit ei- nem eingeschossigen, kantig gehaltenen Ge- bäudeteil, dazu ein zweigeschossiger, leicht bogenförmiger Trakt, der mit Holz und wei- ßen, bruchrauen Steinen bekleidet ist. Zum anderen ein ganz in weiß gehaltener Nach- bar, ein klarer Quader, ebenfalls mit einer Fassade aus bruchrauen KS-Verblendstei- nen. Dieser geht in einen sachlich-geradlini- gen Gebäudeteil mit zwei Etagen über. Ne- ben Büro- und Konferenzräumen und einer Wohnung im zweistöckigen Flügel befindet sich im quaderförmigen eingeschossigen Bau ein großerVeranstaltungssaal. Gemauerte Außen- und Innenwände aus Kalksandstein Hinter den verschiedenen Fassadenmateri- alien, Gebäudegrößen, -formen und Farben steckt ein wohlüberlegtes Konzept, bei dem die architektonische Gestaltung in erster Li- nie der Funktion des Gebaudes und der Be- dürfnisse der Nutzer folgt. Unter Berücksich- tigung der verschiedenen Aufgaben einer Ki- ta und eines Gemeindehauses entstand in zwei Bauabschnitten ein gestalterisch unter- schiedliches Gebäudeduo, das auf dasselbe Spannungsvolles Zusammenspiel Pfarrzentrum und Kindertagesstätte mit Fassade aus Kalksandstein realisiert Konstruktionsprinzip setzt: gemauerte Au- ßen- und Innenwände aus Kalksandstein. Hinter der Kirche sollte zusätzlich zur neu- en Kita ein multifunktionales Gemeindehaus mit großem Veranstaltungssaal entstehen. Ziel war, ein modernes Gebäude mit hellen und ökologisch gebauten Räumen, in dem sich alle wohlfühlen. Der Entwurf des Büros „m6 architektur“ für die Kita folgt einem kla- ren Prinzip: Im eingeschossigen Teil liegen die Funktionsräume, im Süden befinden sich die Gruppenräume, die Krippenräume und ein Mehrzweckraum. Die Architekturspra- che des Gemeindezentrums folgt rationale- ren Gesichtspunkten. So sind die Grundris- se für ein ruhiges Arbeiten stärker gegliedert. Die farbliche Gestaltung ist auf Weiß und Grautöne reduziert, kombiniert mit Holz. Über den Gemeindesaal kann ebenfalls der Pfarrgarten betreten werden, große Fenster lassen Tageslicht ins Innere. Holz trifft Kalksandstein Die Architekten setzten für die tragenden Außenwände auf Mauerwerk aus Kalksand- stein, weil er aus natürlichen Rohstoffen be- steht, hochbelastbar ist, alle Schall- und Brandschutzvorgaben erfüllt und eine hohe Wärmespeicherfähigkeit hat. Zum Einsatz kamen Produkte aus dem KS-Original Pro- gramm. Auch die meisten Innenwände sind Eine stetig wachsende Nachfrage nach Krippen- und Kindergartenplätzen und ein in die Jahre gekommener Kindergarten an einer verkehrsreichen Straße ließen im oberfränkischen Hof den Vorschlag entstehen, neu zu bauen – mit Abriss statt Sanierung. Heute ist das alte Pfarrzentrum Vergangenheit, stattdessen haben hier nun das neue Zentrum und die Kita St. Konrad Platz. aus Kalksandstein. Um die unterschiedlichen Gebäudenutzungen durch die Fassaden au- ßen ablesbar zu machen, ist der Nordteil der Kita als WDVS mit Mineralwolle-Dämmung ausgeführt, der südliche Zweigeschosser ist zweischalig konstruiert mit Lärchenholz und bruchrauen Verblendern aus Kalksandstein. Das Zusammenspiel von Kalksandstein und Holz lässt einen harmonischen, authenti- schen Gesamteindruck entstehen. Während der Pfarrsaal an allen Seiten mit KS-Verblen- dern bekleidet ist, besteht die Außenhaut des Bürotraktes, analog zur Kita, aus einem mi- neralischen WDVS. Insgesamt ist somit ne- ben dem variantenreichen Erscheinungsbild eine lebendige und funktionale Architektur entstanden, die Räume zum Spielen, Feiern und Zusammensein zurVerfügung stellt – für jede Generation. Objekttafel Projekt: Pfarrzentrum und Kindertagesstätte St. Konrad (Hof) Bauherr: Kath. Kirchenstiftung Bernhard Lichtenberg (Hof) Architekten: m6 architektur (Sparneck) Fassadenmaterial: KS-ORIGINAL GmbH Fertigstellung: 2016 Fotos (2): © Erich Spahn / KS-ORIGINAL GMBH Das Ensemble von Kita und Pfarrheim besteht aus zwei Hauptbauten. Die Architekten setzten für die tragenden Außenwände auf Mauerwerk aus Kalksandstein.
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