Fassade 6/2019
titelthema | Pfosten-Riegel- und Elementfassaden 12 FASSADE 6/2019 Arbeitsräume sollten über möglichst ausrei- chend Tageslicht und eine Sichtverbindung nach außen verfügen. Denn das fördert das Wohlbefinden sowie die Gesundheit der Mitarbeiter. Die Anforderungen sind auch in der Arbeitsstättenverordnung verankert. Doch im Zuge des Fachkräftemangels rei- chen notwendige Vorgaben längst nicht mehr aus: So steigen die Ansprüche an die Arbeitsumgebung stetig – zukunftsorien- tierte Lösungen sind gefragt. Dieser Aspekt war auch beim Erweiterungsbau des Shop- ware-Unternehmensstandorts im westfäli- schen Schöppingen wichtig. Der Shopsys- tem-Hersteller legte besonderen Wert auf ein ansprechendes und komfortables Ar- Fassade mit Ausblick Shopsystem-Hersteller setzt auf offenen Hybridbau mit Pfosten-Riegel-Fassade beitsumfeld mit viel natür- lichem Licht, Holz und Of- fenheit. Der im Mai 2019 fer- tiggestellte Tower mit hohem Glasanteil in der Fassade er- gänzt einen angrenzenden Bestandsbau von 2015 um weitere 150 Arbeitsplätzen und eine Kantine. Realisiert wurden die neuen „hybriden Büros“ binnen acht Monaten von Brüninghoff aus Heiden – nach Plänen des Coesfel- der Architekturbüros Bock Neuhaus Partner. Sechsgeschossiger Tower mit Weitblick Beim Neubau für Shopware kombinierte der Projektbauspezialist verschiedene Baustof- fe miteinander. So wurden fünf von sechs Geschossen in Holz-Hybrid-Bauweise re- alisiert. Für einen hohen natürlichen Licht- einfall sorgt dabei eine Glasfassade in Form einer Holz-Pfosten-Riegel-Konstruktion in den Obergeschossen sowie einer Alumini- um-Pfosten-Riegel-Fassade im Erdgeschoss. Insgesamt ist der Tower 24 Meter hoch. In Anlehnung an die Gestaltung des Bestand- baus wurde die hinterlüftete Glasfassade in Teilbereichen mit vorgesetzten Lamellen aus Groß, offen und lichtdurchflutet – so charakterisiert sich der sechsgeschossige Bürokubus der Shopware AG im westfälischen Schöppingen. Das „hybride Büro“ wurde von Brüninghoff nach Plänen des Coesfelder Architekturbüros Bock Neuhaus Partner realisiert. Der Projektbauspezialist setzte hierbei insbesondere auf die Materialien Holz und Stahlbeton. Mit seiner großflächigen Glasfassade, die mit vorgesetzten Holzlamellen aus Accoya-Holz kombiniert wurde, passt sich das neue Gebäude dem Erscheinungsbild des angrenzenden Bestandbaus an – und spiegelt zugleich die offene Unternehmensphilosophie des Shopsystem-Herstellers wider. Accoya-Holz bestückt. Das Ma- terial zeichnet sich – aufgrund des speziellen Modifizierungs- prozesses – durch geringe War- tungshäufigkeit, Maßhaltigkeit und Dauerhaftigkeit aus. Auf- grund der Gebäudehöhe und -klasse war der Einsatz von Holz hier eine besondere Herausforderung. So musste die Fassade zum Beispiel „schwer entflamm- bar“ ausgeführt werden. Um dies zu errei- chen, wurde der verwendete Baustoff im Vorfeld einer Kesseldruckimprägnierung un- terzogen. Die Accoya-Lamellen sind in die Brandschutzklasse „B1“ eingestuft. Zusätz- lich wurde eine Brandmeldeanlage zur Früh- erkennung installiert. Die Glasfassade lässt das Shopware-Ge- bäude besonders leicht wirken und sym- bolisiert zugleich Offenheit. Hierdurch wird auch die Firmenphilosophie des Unterneh- mens in der Gestaltung aufgegriffen. Zu- dem sorgt die Sichtverbindung nach außen in Kombination mit aufwändig gestalteten Freiflächen für eine besonders hohe Aufent- haltsqualität. Objekttafel Projekt: Bürokubus Shopware AG (Schöppingen) Bauherr: Shopware AG (Schöppingen) Architekten: Bock Neuhaus Partner (Coesfeld) Generalübernehmer: Brüninghoff GmbH & Co. KG (Heiden) Fertigstellung: 2019 Mit vorgesetzten Lamellen aus Accoya-Holz lehnt sich die Fassade des Neubaus an die Gestaltung des Bestandsbaus an. Einen sechsgeschossigen Tower in Holz-Hybridbauweise realisierte Brüninghoff für das IT-Unternehmen Shopware im westfälischen Schöppingen. Fotos (2): © Brüninghoff
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